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Warum sich das Verlassen der Komfortzone lohnt

Selbstbewusstsein findest du ausserhalb der Komfortzone

«Wer immer das tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist». Mit diesen Worten fordert uns Henry Ford auf, dass wir unser Verhalten verändern sollen, wenn wir uns in eine neue Richtung bewegen möchten. Denkst du, um das zu tun, bräuchtest du mehr Selbstbewusstsein oder -vertrauen? Dies ist ein häufiger Denkfehler, der Ursache und Wirkung verwechselt.

 

Das tun, was wir gut können, beweist das Verhalten innerhalb der Komfortzone. Der Begriff beschreibt treffend, worum es geht: Hier ist es uns wohl, es ist gemütlich und komfortabel wie auf einem bequemen Sessel. Diese Zone ist perfekt, wenn wir uns erholen möchten, unsere Kräfte sammeln und vielleicht neue Projekte andenken möchten. Sie gibt uns Sicherheit und Wohlbefinden. Was sie uns nicht gibt, ist das Potenzial zur Veränderung. Denn sie fördert uns nicht darin, Neues zu lernen, wie als wir damals als Kind das Laufen gelernt haben.

Veränderung verlangt nach dem Schritt ins Unbekannte

Wenn wir uns verändern möchten, wenn wir neues Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen trainieren möchten, müssen wir diese Zone verlassen: Das klingt abenteuerlich und so ist es auch. Die Modelle sprechen von der Lern- oder der Angstzone, die man durchqueren muss, um in die Wachstumszone zu kommen. Denn dort findet die Veränderung statt. Hand auf Herz: Wer begibt sich freiwillig in die Angstzone? Im Gegenteil, häufig schützen wir uns durch die folgenden Gedanken und Gefühlen genau davor:

  • Ausreden: Ich habe keine Zeit dafür.
  • Ablehnung: So wichtig ist es auch nicht, ich kann ja gut damit leben.
  • Angst: Von einem mulmigen Gefühl bis zur wahrhaftigen körperlichen Reaktion erinnert uns die Angst daran, dass das Eis dünn wird.
  • Abbruch: Ich habe es versucht, das funktioniert bei mir nicht, ich bin halt so, der Moment ist falsch, nächstes Jahr habe ich mehr Zeit.

Was tun mit diesen Gedanken? Da sie da sind und sich real anfühlen, scheinen sie der Wahrheit zu entsprechen.

Es gibt keine Abkürzung aus der Komfortzone

Wie wäre es, wenn wir eine Art Netz oder Brücke über diese Zone spannen könnten? Wenn wir neugierig und in kleinen Portionen lernen könnten und die Ängste sich zwar nicht in Luft auflösen, aber mit der nötigen Portion Mut die neue Aufgabe trotzdem anzugehen? Das klingt besser? Die Zonen können nicht vermieden werden, wenn du weiterkommen möchtest, sind sie Teil deines Weges. Dafür stattest du dich mit nützlichen Werkzeugen aus, um den Weg zu gehen. Mit im Gepäck sind vier grundsätzliche Tipps:

 

1.     Ausreden als solche erkennen und ihnen auf kreative Art begegnen. Was wollen sie dir mitteilen? Welche Angst steht dahinter?

2.     Ablehnung als Abwehrmechanismus erkennen. Ist diese Ablehnung Freundin einer Ausrede oder einer Angst? Warum reagiert sie stark? Wovor möchte sie dich schützen?

3.     Angst erkennen und erkunden. Ist das, was du vorhast, wirklich gefährlich? Ist das Gefühl, das dich am Leben erhalten soll, dich vor wahrhaftigen Gefahren schützen soll, in dieser Situation wirklich angebracht? Was ist das Schlimmste, das passieren könnte?

4.     Weiter machen. Du hast deinen Wunsch nach Veränderung erkannt und die ersten Versuche gestartet. Ist es sinnvoll, dieses Projekt zu verschieben? Der Weg wird nächstes Jahr nicht kürzer und die Aufgaben, die du zu lösen hast, werden nicht weniger. Also mach einfach weiter, ein besserer Zeitpunkt gibt es wahrscheinlich nicht.

 

Die Erkenntnisse zu diesen Punkten bereitet den Weg für die nächsten Schritte und somit den Weg in die Wachstumszone vor. 

Wenn es so einfach wäre….

Klingt das logisch oder zu einfach? Vielleicht hörst du ein leises inneres «aber»? In diesem Fall müssen wir unseren inneren Kritiker zügeln oder einem ängstlichen Anteil eine Portion Mut geben. Vielleicht gibt es innere Anteile, die schlechte Erfahrungen gemacht haben und dich mit aller Heftigkeit vor einer Wiederholung dieser Erfahrung schützen wollen? Auch diese Anteile müssen wir erst an Bord holen.

 

Leidest du schlicht an chronischer Aufschieberitis (Fachbegriff: Prokrastination) und dir fehlt jegliche Energie, dich um deine Herzenswünsche zu kümmern? Auch hier lohnt es sich, die oben im Text erwähnten Gefühle und Gedanken zu beobachten und ehrlich zu beantworten.

Schritt für Schritt in die Wachstumszone

Durch das Aufdecken deiner Ausreden, Ablehnung und Ängste werden deine Blockaden konkret und somit veränderbar.

Der Weg in die Wachstumszone über die Lern- und Angstzone darfst du in kleinen Schritten gehen. Wenn du dich ausruhen möchtest, darfst du jederzeit zurück in deine Komfortzone. Denn hier tanken wir Energie und können in Ruhe über die nächsten Schritte nachdenken. So wird das Lernen in Portionen aufgeteilt. Und mit jedem Lernen, jedem neuen Schritt lernst du dazu.

Wenn ich mehr Selbstbewusstsein hätte, würde ich…

Dies ist wohl einer der häufigsten Sätze, die jede Therapeutin täglich hört. In der Gemütlichkeit der Komfortzone erscheinen uns die nächsten Schritte erst möglich, wenn wir mehr Selbstbewusstsein hätten. Dabei entsteht das Selbstbewusstsein gerade durch das Tun. Das  Vertrauen in dich und deine Stärken wächst, mit allem, was du neu lernst und erlebst. Ich ermutige dich, Neues zu tun, um neue Resultate zu erleben. So - und nur so - kommst du zu deinem Selbstbewusstsein.